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Das Redaktionsteam des Austrian Event Awards hat die Jurymitglieder 2020 zum Interview gebeten. Diesmal im Gespräch: Thomas Scholz, Chefredakteur – mep – Fachzeitschrift fürs Int. MICE-Business aus dem Verlagshaus Gruber GmbH.

AEA-Redaktionsteam: Was bedeutet Ihnen der Austrian Event Award bzw. wie sieht Ihr ganz persönlicher Bezug zum Austrian Event Award aus?

Thomas Scholz: Da ich quasi von Anfang an „mit dabei“ bin – zunächst als unterstützendes Magazin in meiner damaligen Funktion bei Messe & Event, alsbald als langjähriges Jury-Mitglied mit nur wenigen Unterbrechungen –, liegt einem die positive Entwicklung des Projektes natürlich besonders am Herzen.

Was denken Sie, macht den Austrian Event Award so besonders?

Die Langlebigkeit. Die meisten Branchenpreise kommen und gehen – der Austrian Event Award ist geblieben.

Was ist aus Ihrer Sicht der wichtigste Beitrag des Austrian Event Awards für die Branche?

Da kann ich an die vorherige Frage anknüpfen. Die Konstanz des Austrian Event Award über inzwischen Jahrzehnte und seine Bedeutung als wichtigster Branchenpreis in Österreich macht eine Auszeichnung damit für die Bewerber besonders wertvoll.

Was bringen Sie aus Ihrer Sicht an wertvoller Erfahrung und an bereichernden Inputs in die Juryarbeit ein? 

Insgesamt über 30 Jahre berufliche Erfahrung in der Veranstaltungswirtschaft in verantwortlichen Positionen im gesamten deutschsprachigen Raum.

Wie werden Ihre persönlichen Besonderheiten aus Ihrer Sicht in die Bewertung der Projekte einfließen?

Aufgrund des breiten Erfahrungsschatzes vor allem auch durch den Magazinjournalismus kann die Beurteilung auf Basis einer repräsentativen Marktübersicht erfolgen, zumal man die Entwicklung vieler Einreicher als Zeitzeuge und im Tagesgeschäft ja miterlebt.

Trotz aller Negativaspekte: Welche positiven Folgen könnte COVID-19 Ihrer Meinung nach auf das Livemarketing haben?

Vermutlich wird die Teilnahme an Präsenzveranstaltungen exklusiver, was sich positiv auf die Kontaktqualität auswirken könnte. Livemarketing könnte anspruchsvoller werden, weil die hybride Alternative es mit sich bringt, dass man nicht mehr unbedingt überall hin reisen muss. Das Bewusstsein für mehr Hygiene allerorts ist sicher kein Nachteil. Die Verschwendung beim Catering durch das Buffet-Überangebot könnte eingebremst werden.

Welcher Begriff fällt Ihnen spontan ein, den Sie im Coronajahr nicht mehr hören können?

Kein Begriff, sondern ein Appell an die kommunizierenden Verantwortlichen: Sich der rhetorischen Vorbildfunktion bewusst werden – objektive Informationen über das was ist und was zu tun ist, anstatt subjektiver Panikmache und Alarmismus!

Was war die größte Erkenntnis bzw. Bereicherung, die Sie aus den Erfahrungen des heurigen Jahres mitnehmen?

Entzerrung des Terminkalenders durch neue digitale Möglichkeiten. Dadurch neue Freiräume, auch Kostenvorteile. Dass viele Menschen einsichtsvoll zu mehr Rücksicht sind, stimmt ebenfalls positiv. Hoffentlich ein Lerneffekt, bei dem ich mir allerdings nicht ganz sicher bin…

Was werden Sie in fünf Jahren von 2020 in Erinnerung behalten haben?

Es könnte im positiven wie im negativen eine Zeitenwende gewesen sein. Die Richtung wird man dann sehen.

Zum Schluss: Wie sieht Ihre zuversichtlichste Vision für die Zukunft des Livemarketings aus – worauf hoffen Sie?

Dass man die Fiktion eines „Zurück-vor-Corona“ aufgibt und akzeptiert, dass es schon aus logischen Gründen nur ein „Danach“ geben kann. Wieviel die „neue Normalität“ noch mit der alten zu tun hat, bleibt abzuwarten. Im Idealfall wird das Livemarketing den richtigen Schluss ziehen, dass es künftig nicht ums „Immer-mehr“, sondern ums „Immer-besser“ geht.

Vielen Dank für das Gespräch.

Hier finden Sie die Jury des Austrian Event Awards 2020 im Überblick.

Übrigens: Hier finden Sie die 10 besten Tipps unserer Jury für eine erfolgreiche Einreichung im nächsten Jahr.

Mehr dazu finden Sie unserer News-Section.

Foto: © Beigestellt